Schon lange sind die Zeiten vorbei, als das himmelblaue
Kaukasus-Vergißmeinnicht den Wiesenrand mit leuchtend
blauen Sternchen füllte. Und nachdem sich die gefräßigen
Nacktschnecken dort trotz Kaffeesatz immer häufiger
zum Frühstück und zum Abendmahl trafen, siedelte ich
eine der geschwächten Stauden an den Teichrand um.
Aber auch dort konnte es gegen die fiesen Schleimer
kaum bestehen. In diesem Jahr brachte es eine einzige
kleine Blütenrispe hervor. Auch ein Pflänzchen, das
vom Wiesenrand in den Garten meiner Mutter umzog,
hat es dort nicht leicht. Die beiden weißen Varianten
vom Wiesengrund sind mir trotz aller Rettungsversuche
leider schon vor einigen Jahren eingegangen. Und mein
letztes Wiesenpflänzchen hatte ich sicherheitshalber
irgendwann getopft. Doch das gefiel ihm gar nicht, denn
auch dort fielen die Schnecken über es her. In diesem Jahr
überwinterte es nun auf der Aurikel-Leiter. Und nachdem
ich einige Zeit mal wieder um sein Leben fürchtete, …
kann ich mich nun endlich nach vielen Jahren
an diesen himmelblauen Blüten erfreuen ...
Foto: S.Schneider