Und wieder blinzelte morgens malerisch die Sonne durchs Wäldchen,
so dass sie mich verlockte ganz schnell aufzustehen. Unsere Teilzeit-
Freigängerinnen waren heute jedoch so von den Gartenabenteuern
der letzten Tage geschafft, dass sie den erwachenden Morgen
ausnahmsweise fast verschliefen.
Und bevor es dann endlich in den Garten ging, mussten wir zunächst
einmal dringend den Floh- & Zeckenschutz unserer 3 Katzenmädchen
erneuern. Denn gestern hatte Krümelchen abends eine sehr aktive
Zecke mitten auf dem Plüschkissen unter der wärmenden Leuchte
in der Kleiderkammer. Und gestern bemerkten wir im Garten auch
einen gut genährten Igel, der sich an den gefallenen Zwetschgen
unter der Buchsbaumgruppe labte. Ob das die Mutter mit dem
winzigen Igelkind war, die unsere Nachbarin vor einigen Tagen
in ihrem Garten umherwandern sah? Glücklicherweise haben wir
zur Nordseite eine sehr durchlässige grüne Grenze, so dass Igel
auch nach dem zerstörerischen Besuch von 'Friederike' in unseren
jetzt leider baumloseren Gärten trotzdem noch genug Nahrung
finden können. Vor einigen Tagen hatte ich nämlich zufällig gelesen,
dass Igel in diesem Jahr unter dem extrem trocken Sommer leiden.
Laut 'TAG.24 - OstwestfalenLippe' mangelt es schon seit Juli 2018
in dem Artikel des Nabu Niedersachen vom 23. August 2018
damit wohl weniger Probleme zu geben. Eher sind es bisweilen
zu fürsorgliche 'Naturschützer' in ihren zu aufgeräumten Gärten,
die den noch recht kleinen aber sehr erkundungsfreudigen
Igelkindern viel zu gern ihre Hilfe anbieten wollen …
Kurz vor 8 Uhr öffnete sich nach dem Spot-on für die Katzenmädchen
und uns die Treppenhaustür. Endlich ist es wieder dieses besondere
Morgenlicht, das auch mich nun wieder verlockt mit der Kamera in
den Garten zu gehen. Der Sommer war mir einfach zu dunkelgrün
und viel zu wild in unserem Wildwuchsgarten. Inzwischen ist schon
ein kleiner Teil der Rosen & Sträucher ausgelichtet und manche Wege
sind wieder begehbar. Aber wahrscheinlich ist es vor allem die tiefer
stehende Sonne, die nun wieder zauberhafte Licht- & Schattenspiele
inszeniert.
Und plötzlich saß Finja - genau wie früher die kleine Maus,
in diesem so malerischen Licht am Ende des morschen Steges.
Foto: S.Schneider
Nachtrag Freitag, 21. September 2018:
Der Mittwochmorgen gehörte dann in die Kategorie 'total kaputt,
aber glücklich'. Denn seit Sonntag macht die Arbeit in Haus & Garten
sowie auf dem leider noch total unordentlichen heißen Südhof mit
dem noch nicht so begrünten Totholz-Sockel wieder richtig Spaß.
Es gibt zwar überall fürchterlich viel zu schneiden, zu rupfen,
zu roden, zu retten und zu sortieren, so dass Rücken, Hände und
Gelenke mir mal wieder ganz massiv meine körperlichen Grenzen
aufzeigten, aber das war es mir wert. Und der Blick durch das
Wäldchen zum Ende des Steges mit einer Katze im Sonnenschein,
stimmte mich endlich wieder einmal zufrieden und zuversichtlich.
Das könnte nun doch - nach über 20 Jahren, mein jetzt dringend
zu überarbeitender Garten werden, den wir zusammen mit
unseren 3 Katzenmädchen genießen wollen.
Doch dann kam alles ganz anders: Finja war - wie schon häufiger,
am Nachmittag verschwunden. Am Abend kam sie nicht zum Fressen,
und während Flo & Krümel schon müde im Haus schliefen, übernahm
ich ab 23:30 Uhr die Nachtwache ...
Denn schließlich war Finja 2 Tage nach ihrem ersten Geburtstag
am 3. Juni 2018 auch schon einmal länger on Tour. Damals hörte
ich sie nachts am Holzzaun unserer südlichen Nachbarn. Sie kam
erst gegen 3 Uhr mit einer Schnittwunde über dem rechten Auge
ziemlich verstört nach Hause. Da war sie 18 Stunden unterwegs -
oder wahrscheinlich fast die ganze Zeit irgendwo eingesperrt.
Vielleicht konnte sie sich irgendwann in der Nacht dann endlich
selbst befreien. Uns bewies das jedenfalls, dass sie genau weiß,
wo sie Zuhause ist.
Doch auch am Donnerstag in der Früh gab es leider noch immer
kein vertrautes Geräusch einer heimkommenden Katze. Und auch
das ständige Rufen im Garten und auf der Straße brachte tagsüber
keinen Erfolg. Flo & Krümel waren ebenfalls ziemlich verunsichert.
Wieder wurde es dunkel, und die meisten Nachbarn waren informiert,
dass unsere Graukatze mit dem leuchtend orangefarbenen Halsband
vermisst wurde. Erschöpft schlief ich dann - nach über 21 Stunden
des Wartens - irgendwann ein. Und plötzlich, gegen 21:30 Uhr
war sie am Donnerstagabend endlich wieder da. Etwas unsicher
und sehr sehr hungrig …