Bereits um 8 Uhr trieb nicht nur das ekelig feucht-kalte Wetter
sondern auch der Lärm der Kettensäge im südlichen Nachbargarten
Flo und Krümel zurück ins Haus.
Krümel hatte es sich im Küchenfenster zum Hof gemütlich gemacht
und schaute zu, wie immer mehr unhandliche Zweige den Anhänger
eines professionellen Gärtners füllten.
Ich hatte also richtig vermutet. Heute ging es dem alten,
immer mehr absterbenden Apfelbaum an der Südgrenze
an den Kragen. Als ich durch die Lücke zwischen dem
Nachbarschuppen und unserem Ilex nachschaute, da stand
nur noch der mächtige Stamm vom herrlichen Apfelbaum,
der wohl in den 30er Jahren gepflanzt wurde ...
Was für ein Unterschied in den Garteneinstellungen:
Ich freue mich über das fallende gelbe Laub und den malerisch
zerfressenen Salomonssiegel im Efeugrund unseres Wäldchens.
Und nur ein paar Meter weiter südlich wird kein einziges
gefallenes Blatt oder absterbender Stengel im Garten geduldet.
Ich gebe zu, aus dieser niedrigen Perspektive fällt
das fehlende Geäst des Apfelbaumes gar nicht auf.
Und vom hinteren Teil der Betonfläche betrachtet,
fehlt der Apfelbaum auch nicht so sehr. Nur erwarten
unsere Nachbarn schon seit Jahren von uns, dass wir
sowohl den blauen Wachholder - ganz links im Bild,
als auch die Hasel, die für uns den Blick zum Giebel
des Nachbarhaus mildert, erheblich einkürzen ...
Wahrscheinlich schwebt ihnen vor, dass wir den Wachholder
mindestens auf die Höhe des Säulentaxus kappen, hinter dem
sich im Moment noch die Reste des Apfelbaumes befinden.
Doch da mir der Wachholder im Laufe der Zeit zu unhandlich
und unten zu kahl geworden ist, werden wir demnächst dem
Wunsch unserer Nachbarn folgen: Etwa 2,5m aus der Spitze
werden wir in den nächsten Wochen entfernen, und dann
zunächst einmal für die Garten-Weihnachtsdeko verwenden.
Den Holunder - gleich rechts daneben, werde ich nun aber
doch noch im nächsten Jahr weiter wachsen lassen. Sonst
fehlt uns im Sommer ein Schattenspender. Und da zwischen
dem Säulentaxus und dem Haselstrauch mit Rosa brunonii
noch ein Cornus kousa steht, werden wir die Hasel zumindest
im Grenzbereich spätestens im Januar mal wieder einkürzen.
Auch wenn dann wahrscheinlich bereits die Haselkätzchen
blühen. Doch vielleicht kommen die geschnittenen Zweige
als Vorfrühlings-Deko auf den Südhof, bevor sie irgendwann
später einmal durchgeshreddert werden. Die Kombination
der mächtigen alten Hasel mit der wuchsfreudigen wilden
Ramblerrose braucht ab und an nun mal einen kräftigeren
Rückschnitt, damit sie nicht all zu sehr den Luftraum
des südlichen Nachbargartens entern …
Fotos: S.Schneider
Und auch wenn das mal wieder ein sehr trauriger Post ist,
der einen alten Baum verabschiedet, so schicke ich ihn trotzdem