Was für eine Freude, kurz nach 21 Uhr klingelte es
im Treppenhaus, und gleich darauf erklang Finjas Maunzen
an der Tür zum Wohnraum. Wolfgang sprang freudig auf
und öffnete ihr die Tür. Aber schon bald kam mir etwas
am Halsband klimperte nicht wie sonst üblich am Futternapf.
Stattdessen kamen aus der Küche leicht dumpfe verspielte
Geräusche. Und Krümelchen, die gerade noch ganz entspannt
auf dem Bett lag, spitzte die Öhrchen, sprang plötzlich auf
und lief in die Küche …
Sie setzte sich unter den Tritthocker vom Küchenfenster
und beobachtete Finja, die hinter dem Grastopf in der
Gardine schwer beschäftigt war. Bald darauf erblickte
ich hinter dem Küchentisch die kleine entwischte Maus.
Wir sollten uns für unsere grauen Katzenmädchen wohl
sicherheitshalber eine genauere Türkontrolle angewöhnen.
Denn beim freudigen Türöffnen hatte Wolfgang die winzige
Maus in Finjas Maul nicht bemerkt. Und Finjas Beuteruf
klingt dem 'Laß mich rein!' leider so ähnlich, dass wir
die beiden Laute kaum voneinander unterscheiden können.
Bis wir einen Pappkarton griffbereit hatten, den wir über
das verstörte Mäuschen hätten stülpen können, erwischte
Finja die Maus auf freier Fläche und verschleppte sie zur
Küchenzeile. Krümelchen und wir hinterher. Finja ließ
das arme Tierchen zum Spielen dann ausgerechnet zwischen
der Gardine und der Küchenzeile wieder fallen, so dass es
um ein Haar im schmalen Spalt zwischen den Heizungsrohren
und dem Sockel der Küchenzeile verschwunden wäre.
Diese Lücke sollten wir endlich mal wieder schließen ...
Denn auch unsere keine Maus brachte in ihren letzten
Lebensjahren gerne mal eine Maus nach oben in den
Wohn-/Schlafraum. Und ein Mäuschen rettete sich durch
diesen kleinen Spalt hinter die Küchenzeile. Doch nach
ein paar Tagen mit spannendem Katzenradio lag es dann
plötzlich tot im Mülleimer.
Aber dieses Abend-Mäuschen wurde zum Glück von
Krümelchen erwischt, so dass Wolfgang schnell Katz' mit Maus
ergriff und eilig mit beiden Richtung Garten lief. Nur heute
verlief diese Aktion leider mal wieder anders als geplant, denn
Krümel ließ ihre Beute im Wohnraum fallen. Und blitzschnell
verkroch sich das Tier hinter den beiden Schlafboxen neben
dem Bett. Doch schon bald befand es sich wieder in Krümels
Mäulchen, und Wolfgang trug beide an den Wiesenrand. Auch
dort entließ Krümelchen die Maus wieder aus dem Maul, ich
schnappte mir Krümel und Wolfgang schloß hinter uns
die Gartentür.
Foto: S.Schneider