Wenn morgens mal wieder alles ganz anders kommt …
Eigentlich wollte ich heute doch nur darüber berichten, dass
bei uns am frühen Morgen fast alle mit Akkubatterien betrieben
Lichterketten nur noch glimmten. Und so fragte ich mich ganz
ernsthaft, ob ich nun wieder alle Microketten neu mit Batterien
bestücken sollte. Denn wenn ich mich so auf den Blogs umschaue,
dann wurde fast überall bereits am Wochenende entweihnachtet
und ganz schnell auf Winter oder sogar schon Frühling umgestellt.
gibt es da ja die kirchliche Tradition Mariä Lichtmess,
nach der die Weihnachtszeit erst am 2. Februar endet.
habe ich dann - ganz ohne eine Religionszugehörigkeit -
überhaupt die Berechtigung mir den Brauch einfach
anzueignen? Ich entschied mich ganz einfach für ein 'Ja'
und tauschte frühmorgens wieder die Batterien ...
Und während ich mich in der Dunkelheit in all' dem
elektrischen Lichterglanz sowie dem echten Kerzen-
schein einer Laterne noch so richtig wohl fühlte, und
die drei Katzenmädchen sich derweil ziemlich lange
in der ungewöhnlich frühlingshaften Nacht im Garten
austobten, stellte ich mich ganz allmählich auf den
nächsten Verwaltungs-Arbeitstag am Küchentisch ein.
Aber ich hatte mich mal wieder verkalkuliert: Zunächst
schniefte Flo nur ab und an, als sie sich kurz vor 8 Uhr
neben mir ins Bett unter die Leuchte legte. Doch bald
darauf sah ich eine rote geschwollene Stelle unter
ihrem linken Nasenloch. Zunächst vermutete ich, dass
mal wieder eines der gefressenen Katzengräser total
verquer saß. Denn schon so manches Mal zogen wir
den so gern grasenden Katzen einen kleinen scharf-
kantigen Halm vorsichtig aus der Nase. Nur dann
entdeckte ich plötzlich einen langen roten Strich
auf blanker Haut oberhalb der Schnurrhaare und
links am Kinn auch noch eine größere rote Wunde.
Katzengeschrei hatten wir während ihres Freigangs
nicht gehört. Also lag die Vermutung nah, dass sich Flo
mal wieder mit einer Ratte auf unserem Friederike-
Rosen-Hochbeet angelegt hatte. Und da das Näschen
bei der Wund-Begutachtung schon dicker wurde,
rief ich gleich bei unser Tierärztin an …
So lag Flo noch einige Zeit mit schmerzendem Köpfchen
unter der wärmenden Glühlampe im nachweihnachtlichen
Lichterglanz, während wir uns fertigmachten. Um 10 Uhr
hatten wir den Termin. Und die Tierärztin bestätigte
unsere Vermutung mit dem Nagetier-Biß. Die beiden
großen Wunden waren weniger besorgniserregend, aber
unter dem Näschen war die Haut richtig tief geschlitzt.
In dem Fall war nach der Wundreinigung und der Gabe
eines Schmerzmittels ein Antibiotikum nun leider schon
wieder angebracht. Und jetzt sind wir die nächsten
5 Tage morgens und abends gut mit der Tabletteneingabe
beschäftigt. Und eine Spot-on Wurmkur ist nach der
Wundheilung auch dringend erforderlich.
Nach der Rückkehr zog es Flo dann vor in einer Ecke
im kühlen Schiffskeller zu kauern. Wolfgang fuhr endlich
zu seinem Termin ins Büro. Und ich wanderte mit Leine
und Leckerlies zur 'Villa Gurke' um Finja zu suchen. Denn
unsere Streunerin war zu dem Zeitpunkt schon wieder
fast 8 Stunden außer Haus. Und wenn wir den optimalen
Zeitpunkt am Vormittag verpassen, dann bleibt sie meist
bis zum Abend oder sogar noch viel länger verschwunden.
Doch ich hatte Glück, und wir spazierten gemeinsam
bei herrlichem Sonnenschein nach Hause.
Und während ich mich dann nach der Mittagszeit endlich
an meinen Schreibtisch begeben konnte, lag Finja unter
meiner wärmenden Leuchte im Bett, und der kranken Flo
machte ich an Wolfgangs Bettseite die Tolomeo an. Und
wie fast jeden Tag spielte ich für das quirlige Krümelchen
dann zwischendurch immer mal wieder Türöffner-Tag.
Gegen 19 Uhr verschob ich mein leider bis dahin noch
nicht erledigtes Arbeitspensum dann lieber auf den
nächsten Tag. Ich fiel erschöpft ins Bett. Und den
abendlichen Lichterglanz verschlief ich - wie so oft.
Foto: S.Schneider