So hatte sich unsere Flo ihren Tag sicher nicht vorgestellt!
Anstatt schon früh morgens einen ausgiebigen Spaziergang
im frostigen Wintergarten zu unternehmen, ging es heute
nochmals zur Tierärztin …
Auch die Tierärztin war sichtlich erschrocken, als sie
die tiefe rote Wunde am rechten Hinterlauf sah. Statt
einer kleinen Delle am Zehgelenk - die sich auf dem
Röntgenbild am vergangenen Donnerstag erkennen ließ,
hatte sich wahrscheinlich ein Abszess gebildet, den
sich die robuste Graukatze im Laufe der letzten 2 Tage
selbst geöffnet und 'sauber' geschleckt hatte.
Mir war am Dienstagabend zufällig eine kleine fell-
verklebte Stelle am Hinterlauf aufgefallen, die ich aber
nicht genauer anschauen durfte. Und da mir die Stelle
in dem Moment weder besonders warm vorkam, und
ich dort auch keine Schwellung bemerkte, verschob ich
die Pfotenkontrolle auf den nächsten Morgen. Auch am
Mittwochmorgen, als Wolfgang und ich uns gemeinsam
die Verletzung betrachteten, gab es zwar plötzlich
einen leichten rötlichen Wundrand, aber da sie weder
humpelte, und auch sonst keinen leidenden Eindruck
auf uns machte, entließen wir sie schon früh in den
winterlichen Garten.
Gegen Mittag war sie jedoch schon wieder im Haus und
unternahm danach nur noch einige kurze Versuche
sich im frostigen Garten zu vergnügen. Allerdings sind
-4°C am Tag auch nicht jederkatz' Sache …
Leider bemerkte ich erst am späten Nachmittag das
ca. 5mm große Wundloch im Hinterlauf, in dem sich
unglücklicherweise auch noch kleine Streukügelchen
vom Katzenklo-Besuch versammelt hatten. Und bis
Wolfgang dann endlich aus dem Büro zurück kam,
und wir gemeinsam die Wunde gereinigt hatten,
war es gerade ein paar Minuten zu spät für die
normale Tierarzt-Sprechstunde.
Heute war nun leider statt der vorsorglichen,
kleinen Antibiotikagabe - vom letzten Donnerstag,
ein Langzeit-Antibiotikum erforderlich. Und ob
die Low-Level-Lasertherapie nun wirklich hilfreich
für eine schnellere Wundheilung ist, ist schwer
zu beurteilen. Denn den hier verlinkten Artikel
hatte ich erst nach dem Tierarzt-Besuch gelesen.
Und dann kam der Horror. Als Leckschutz gab es
eine durchsichtige Hartplastik-Tüte um den Kopf.
Und dazu den Spruch: 'Es ist ungewohnt, aber
in 2 Tagen macht sie Purzelbäume damit!' Flo wurde
wieder das Geschirr umgelegt, kam auf den Arm, und
so verließen wir die Praxis. Und da sie zwar neugierig,
aber doch wie ein kleines Häufchen Elend halb in
meine Jacke gekuschelt war, gingen wir gemeinsam
zur Apotheke, um noch schnell den empfohlenen
Wundpuder zu besorgen. Nicht nur 'Hunde müssen
draußen bleiben' - Katzen auf dem Arm ist es sicherlich
auch nicht erlaubt Apotheken zu betreten. Und so
warteten Flo und ich einige Zeit an der ziemlich
befahrenen Straße. Leider wurde mir erst viel später
bewusst, dass so ein Plastiktrichter den Verkehrslärm
für unsere Flo sogar noch verstärkt hatte. Ich hätte
doch lieber im Auto mit ihr warten sollen …
Zuhause angekommen, verhielten sich unsere Mädchen
Flo gegenüber eher besorgt denn angriffslustig. Krümel
blieb sogar noch einige Zeit bei ihr, während Finja
es mal wieder nicht abwarten konnte in den kalten
Garten zu kommen. Sie blieb die nächsten 4 1/2 Stunden
verschwunden.
Flo versuchte sich mit der ungewohnten Situation
irgendwie zu arrangieren. Aber selbst das Fressen
wurde zum Problem, da sie mit dem Trichter den
niedrigen Metall-Napf eher übers Parkett schob
als etwas aufzuschlecken. Und das Teil war auch
so starr und so eng am Hals, dass wir es ihr nicht
mal eben schnell zum Fressen abnehmen konnten.
So suchte ich schon bald nach unserer Rückkehr
im www, wie wir möglichst schnell eine Alternative
zu diesem Folter-Instrument finden konnten ...
Denn nur auf dem Arm oder in unserem Nacken liegend,
ertrug die erschöpfte Flo einigermaßen diese Situation.
ertrug die erschöpfte Flo einigermaßen diese Situation.
Fotos: S.Schneider