… der reiste mit ein paar seltenen Stauden im Frühjahr 2014 aus
einem Bielefelder Garten nach Hannover. Doch trotz aller Mühe
und Fürsorge überlebte irgendwann von dieser erlesenen Stauden-
Gesellschaft fast nur der blinde Passagier. Es war ein winziger
Weißklee, der im Laufe der Zeit in einem eigenen Topf zu einer
üppigen Pflanze heranwuchs. Er grünte und blühte. Im Sommer
erhielt er ein halbschattiges Plätzchen auf dem Beistelltisch. Im
Winter stand er geschützt zwischen anderen Kübelpflanzen. Und
tapfer unter der mächtigen gefällten Kiefer aus. Selbst der
darauf folgende extrem heiße und trockene Sommer hatte ihm
nicht allzu sehr zugesetzt. Und so startete er voller Freude
in diesem Frühjahr wieder durch.
Doch ganz plötzlich sah er dann so aus:
Wo früher einmal frischgrüne Blättchen noch etwas
das winterliches Mulchmaterial verdeckten, reckten
sich nur noch nackte Stengel zum Licht.
Und zwischen dem alten Laub - gut getarnt,
entdeckte ich dann den Übeltäter …
Welcher Falter daraus vielleicht entstehen kann,
das entzieht sich leider meiner Kenntnis. Aber
in diesem gemütlichen Bed and Breakfast wollte
ich ihn nicht länger belassen. Daher musste er sich
Unterkunft suchen. Und da unsere Katzenmädchen
die Amseln zur Zeit aus der Wiese fern halten,
hat er dort wohl auch gute Überlebenschancen.
'Achtung Werbung'
In dem inzwischen sogar prämierten Gartenkochbuch
"Der Giersch muss weg!" gibt es auch Rezepte für diesen
Hungerkünstler im Rasen. Ich würde aber wohl niemals
auf die Idee kommen, meinen so liebevoll gehegten
'Unkraut'-Klee im Topf einfach aufzuessen. Denn in freier
Wildbahn will er leider in unser Wiese nicht wachsen.
Und die Raupe braucht keine Kochrezepte,
denn die bevorzugte Rohkost …
Fotos: S.Schneider
Nachtrag Mittwoch, 3. April 2019:
Von Elke erhielt ich heute den Tipp, dass es sich bei
der braunen Raupe wahrscheinlich um eine ältere Larve
der Hausmutter - Noctua pronuba, aus der Familie der
Eulenfalter handelt. Die jungen Raupen sind jedoch
noch leuchtend grün.