Was war das heute gegen Mittag für eine große Freude,
als ich endlich die ersten Bienen an den goldgelben
Haselkätzchen in der Sonne sah. Nur, wenn ich meine
Nase frage, dann sollte diese gelbe Pracht nun lieber
ganz schnell verschwinden …
Und wenn ich daran denke, dass unsere südlichen Nachbarn
bereits im Herbst beklagt hatten, dass unsere Hasel an der
Südgrenze zu hoch ist, und wir sie endlich kürzen müssten.
Des einen Freud ist des anderen Leid, trifft bei diesem
üppigen Haselstrauch nun leider in mehrfacher Hinsicht zu:
Ich freue mich, dass die ersten Bienen nun auch in unserem
meist schattigen Garten endlich einen Platz an der Sonne
gefunden haben. Und auch, dass der allzu freie Blick auf
den Hausgiebel im Nachbargarten inzwischen Sommer wie
Winter etwas gemildert ist. Aber unsere Nachbarn können
hohe Bäume und Sträucher hinter ihrem 2m hohen Holzzaun
nun mal leider nicht leiden. Auch wenn unsere Grenzgänger
ihnen meist gar nicht das Sonnenlicht nehmen. Dafür aber
die Bienen bis zum Sommer mit allerlei Blüten versorgen,
den Vögeln geschützten Nistraum bieten und später auch
nach Ansicht unserer südlichen Nachbarn nun mal nicht
in einen großen Siedlungsgarten …
Also werden wir nach der Haselblüte den üppigen Strauch
recht schnell mal wieder in seine Schranken weisen, die
Rosa brunonii zwischen den Haselzweigen stark einkürzen,
und leider den Eichhörnchen reichlich Haselnüsse rauben.
Aber zum Glück gibt es ja noch einige andere lichte Ecken
in unserem naturnahen Garten, wo sich die Haselsträucher
demnächst auch noch etwas mehr entfalten dürfen.
Foto: S.Schneider