Schön wieder Zuhause zu sein …
Während Krümelchen ganz gemütlich auf dem Plüschkissen
unter der wärmenden Leuchte in der Kleiderkammer schlief,
waren wir notgedrungen einige Zeit außer Haus: Um 17 Uhr,
als Wolfgang auszog, um Finja nach über 9 Stunden mal
wieder zu suchen, startete er im leichten Dauerregen. Etwa
20 Minuten danach kam sein Anruf, dass er die Streunerin
wieder in der 'Villa Gurke' gefunden hatte, sie dort aber
noch nicht zu fassen bekam. Wenig später folgte ich ihm,
denn unsere Wanderin war bei dem alles durchnässenden
Regen so gar nicht gewillt, ihre muffige 'Villa Gurke' auf dem
unbewohnten Grundstück auf der Parallelstraße zu verlassen.
Und während wir dann so einige Zeit mit Katzensnacks und
allerlei Überredungskünsten versuchten, Finja aus dem total
verfallenen Schuppen hervorzulocken, wandelte sich der
Regen immer zu Schneeregen. Ausgerechnet in dem Moment
flüchtete unser ziemlich verstörtes Kätzchen auch noch aus
dem Schuppen in den Nachbargarten unter eine überdachte
Terrasse und blieb dort einige Zeit lautlos im Versteck einer
grauen Plastikplane über einer Hollywoodschaukel. Erst nach
vielen Rufen vernahmen wir wieder ein zartes Stimmchen.
Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis sie sich unter den gut
verpackten Gartenutensilien hervorlocken und auf den Arm
nehmen ließ. Beim immer stärker werden Schneefall blieb
sie jedoch nur unter leichtem Protest auf dem Nachhauseweg
auf dem Arm. Auch wenn sie meist gut verpackt in der Jacke
bleiben konnte, streckte sie das Köpfchen hervor, sodass sich
schnell eine kleine weiße Haube zwischen den Spitzöhrchen
bildete. Und die letzten Meter bestand sie dann doch darauf
auf eigenen Pfoten über den inzwischen weißen Boden zu
laufen. Als wir drei endlich bibbernd zuhause ankamen,
sah es plötzlich im Garten sehr winterlich weiß aus …
Wie gut, dass wir unsere Abenteuerin rechtzeitig einsacken
konnten. Denn so viel 'russisch blaugefrorene' Katze sollte
Finja nicht sein.
Foto: S.Schneider